Liebe Leserinnen und Leser,
es ist soweit: mit der Sommerausgabe 2006 begehen wir unser Zweijähriges. Grund genug, allen Beteiligten, allen Lesern, allen Kritikern und Interessierten unseren Dank auszusprechen.
Gesonderten Dank auch für all die netten Feedbackbriefe und -mails, die das Jahr hindurch hier hereinschneien, meist von Lesern, die das Magazin "neu entdeckt" haben.
Dieses direkte Feedback ist ja das, was uns die Kraft gibt, weiterzumachen.
Denn, es muss wohl nicht verheimlicht werden: leicht ist es nicht, als kleiner Verlag auf dem großen Markt. Viel Investition an Zeit, Geld, und der zugehörige hausgemachte Stress lassen des Öfteren Zweifel anmelden. Umso besser, dass die Zeitschrift von vielen gern gesehen ist.
Und: Werbung hilft uns! Vielleicht erwähnen Sie die Zeitschrift bei der nächsten Geburtstagsparty, beim Nachbarn um die Ecke oder bestellen gleich ein Geschenkabonnement…
Unser Konzept war es von Anfang an, vielfältige Impulse zu setzen. Die Themenhefte haben nicht den Anspruch, fundierte und ausführlich recherchierte Informationen zu liefern.
Es geht vielmehr darum, Geist und Sinne anzuregen: mit Vielfalt, Offenheit, Präsenz, künstlerischem Esprit und gerade auch den Leerstellen, die sich innerhalb des Ganzen ergeben.
Das Fehlende, das Leere schafft doch glücklicherweise den Raum für Wahrnehmung, Anziehung und Verbindung - für den Drang, zu füllen.
Und bitte: füllen Sie. Soviel, soweit sie mögen.
Dies verschafft mir die Überleitung zu unserem wunderbaren Sommerthema: Tanz. Ich werde nicht viele Worte verlieren. Tanz als Schriftstück kann nur das Vorspiel sein. Oder auch umgekehrt? Wie auch immer, einiges sei gesagt.
Erstens: es gibt so viele Tänze, wie es Kulturen gibt. Jeder Tanz ist einzigartig, was die Person anbelangt und das gesellschaftlich-kulturelle Umfeld, welches Tanz und Person direkt oder indirekt verbindet. Damit im Zusammenhang steht unsere Unmöglichkeit, in sämtliche Tanzgefilde einzutauchen.
Unsere zufällige Auswahl an Text und Bild steht als eine aller Möglichkeiten, Tanz aufzuspüren. Lassen Sie sich also ein paar schöne Blumen in einem großen Garten zeigen und, wenn Sie mögen, besorgen Sie sich dann selbst all das weitere Material hinsichtlich Pflege, Bedürfnis, Entstehung, Verbreitung Ihrer Lieblinge.
Zweitens: Namen wie Sasha Waltz, Vladimir Malakhov, Waslaw Nijinsky, Gregor Seyffert, Kazuo Ohno und mit ihnen Ballett, zeitgenössisches Tanztheater, Butoh, Tango, fallen im Heft dem einen oder anderen vielleicht vordergründig auf,
bekannt und gewürdigt, wie sie sind aber auch der namenlose Tanz, die pure Lust an der Sinnlichkeit, die Auslotung von Form und Bewegung, gebunden an persönliche Bedürfnisse und Bedrängnisse, stehen weit im Raum.
So wurde auch den lebensfrohen und lebendigen Fotografien von Tanzszenerien im öffentlichen Raum von Vladimir Lupovskij, einem vielfältigen russischen Tanzfotografen, viel Platz gegeben; vielleicht zum Nachsehen für einige ausdrucksstarke Ballett- und Bühnenfotografien, die dafür ungezeigt bleiben.
Ja und was das Fieber von Flamenco, Salsa & Co. sowie auch einiger ritueller und ekstatischer Tänze von Naturvölkern anbelangt: nutzen Sie doch einfach ihren nächsten Urlaub …
Sommer, Garten, Party: Grillen Sie? Dann werden Ihnen die passenden Zutaten von Stevan Paul, Autor, Koch und Foodstylist aus Hamburg, in amüsanter Weise zurechtgelegt. Er wird uns mit seinen Verführungskünsten durch jahreszeitliche Gelüste führen, denn wir konnten ihn als Kolumnist für Schöngeist gewinnen.
Zum Abschluss eine kleine Bitte und Hausaufgabe an Sie: Sie sehen diesem Schöngeistheft ein loses Blatt beigelegt. Das Jubiläum nehmen wir zum Anlass, eine Umfrage zu starten hinsichtlich unseres Leserprofils. Sie helfen uns weiter, wenn Sie die kurzen Fragen beantworten und per Fax, Post oder E-Mail zurücksenden. Unter allen Einsendern verlosen wir drei Jahresabonnements.
Tanja Porstmann |