ausgabe 12     inhaltsverzeichnis     editorial     zurück 

  zwölfte Ausgabe  
Ausgabe 12
Frühling 2007

In Rausch der Natur
 bestellen 




Inhaltsverzeichnis

Schöngeistinhalation

     Von der Liebe_ Khalil Gibran
     Fotografien_ Bernd Lieven

Themenbad

     Kunstkristall
            Lyrisches und Prosaisches
  So Chongju
Ch'oe Sungho
Inka Kleinke-Bialy
Pak Namsu
Daniel Klaus
Dirk Werner
Sappho
Lisa-Marie Dickreiter
Henriette Schulz-Molon
Jakob van Hoddis
Irina Gragoll
Manfred Pricha

Fotografien_ Thierry Grobet, Liane Heinze,
                            Andrea Nehring, Projekt Streulicht


     Gedankenbahn
            Das Sein der Vergangenheit_ (2) Von Chris Marker zu Henri Bergson und zurück
  Wilhelm Roskamm

            Die Natur rauscht. Der Mensch denkt. Gibt es etwas, das beides kann?_
  Falk Strehlow

            Wüste und Wasser_
  Chaim Noll


     Sichtbarkeit
            Reise durch die Antarktis_ Harriet Häussler im Gespräch mit Emma Stibbon
  Malerei_ Emma Stibbon

           Die Idee der Ordnung vor Key West_ Wallace Stevens
 
            Fotografien_ Daniel Gustav Cramer
 
            Die Welt ist so, wie ich sie fasse- zwei Beispiele_ Wallace Stevens
 
            Der Schatz an Bildern, die man im Gedächtnis trägt_ Hermann Hesse, der Landschaftsmaler
  Klaus Hammer

            Die "unendliche Vielfalt der Natur"_ Paul Cézanne, der Vater der Moderne
  Klaus Hammer

            Paul Cézanne_ Sein Weg in die Moderne (Auszug)_ François Gantheret
 
     Begegnung
            Farbenrausch_ Farben als Schlüsselloch zu den Naturwissenschaften
  Petra Werner über Alexander von Humboldt
Malerei_ Johann Moritz Rugendas

            Mein Orinoco_ Dargestellt in Bild, erläutert in Wort
  Christophe G. Carbenay

            Im Rausch der Natur - KlangStein_ Klaus Fessmann

            Maria geht_ Juliette Guttmann

     Zeitschnitt
            "Natura" als Ort der Götter_ Sabine Wirth
 
            Fotografien_ Christof Klute
 
            Ein Baum erzählt von Orpheus_ Denise Levertov
 
            Mein Schulweg_ Ruth Liebich
 

Naturpackung

            Der Lebensstil des ökologischen Selbst_ Wilhelm Schmid

Verführungstrunk

            Männer wie wir_Stevan Paul
  Kulinarische Kolumne

Mysterium

            Französische Nudeln und sprechende Bäume_ Florian Euringer
  Astrologische Kolumne

Hinterstübchen

            Tiefe Gräben muss man ziehen_ Juliette Guttmann
 






Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Erstellung dieser Ausgabe war ein Kampf. Aus den verschiedensten Gründen. Ein innerer Kampf, ein äußerer. Lohnt es sich für Schöngeist zu kämpfen? Und kämpfen heißt: die eigene Idee bewahren, schützen, oft bis an den Rand der (körperlichen) Selbstaufgabe. Für Feedback sind wir dankbar, doch wie auch immer es ausfällt, solange der innere Funke zündet, die Idee trägt und immer noch schwer wiegt, besteht diese Art von Notwendigkeit, weiter zu gehen, oft auch allein auf weiter Flur.
Kann eine Daseinsberechtigung sein, Schönheit zu vermitteln? Ich frage mich das immer wieder. Bei der Natur sind wir dort, wo sie mir am reinsten erscheint, die Schönheit in all ihrer Tiefe, wenn auch bis hin zu Zerstörung und Gebrochenheit. Die Natur hält dem Menschen einen Spiegel, und der Blick in diesen Spiegel kann in Augenblicken höchster Beseeltheit so erhellend sein, wie er in dem Vernehmen von Kluft und Distanz zerstörerisch und dunkel ist.
Die Beiträge zeigen und verhüllen, möchten Sie ein Stück mitnehmen auf dem Weg, Natur wahrzunehmen, in reflektierender bzw. an-schaulicher Weise, gewissermaßen in der Metaebene, denn greifbar und fühlbar wird sie in ihrer ganzen Fülle nur dort, wo sie ist - in ihrem eigenen Fleisch, ihrem eigenen Saft. Das erinnert mich an ein Gespräch, letztens in der Berliner S-Bahn aufgeschnappt: ein Geschäftsmann, hochdreißig, erzählt einem zweiten etwas über die Qualitäten einer (neuen?) Playstation-Version, bei der man sich mit dem virtuellen Gegner beim sportlichen Spiel völlig auspowern könne. Er ahmte die Bewegungen nach und nach langem enthusiastischen Reden warf er schließlich kurz ein: Hm, aber eigentlich kann man dann ja auch gleich richtig Tennis spielen. - Schön! Ich war wirklich erleichtert, dass er zu diesem Gedanken, der mir die ganze Zeit im Kopf dröhnte, während ich ihm zuhörte, noch fähig war.
Jetzt sind wir wieder mitten im Frühling und ist dieser fernab verstörender Klimamutmaßungen nicht schlicht und ergreifend ein Wunder? Wir sollten dankbar sein, diese Schönheit (immer wieder) erleben zu dürfen. Dieser Dankbarkeit gilt diese Ausgabe. Haben Sie Freude!

Tanja Porstmann


 schnabelsoft