ausgabe 14     inhaltsverzeichnis     editorial     zurück 

  14. Ausgabe  
Ausgabe 14
Herbst 2007

Im Rausch der Stadt
 bestellen 




Inhaltsverzeichnis

Schöngeistinhalation

     aus: Juvenal, Horaz, Martial
  Übersetzung ins Deutsche von Jörg Freydank
Fotografien_ Erik Chmil

Themenbad

     Kunstkristall
            Lyrisches und Prosaisches
  Lyrisches und Prosaisches
Ulf Großmann
Cordula Meffert
Anja Valeska Koemstedt
Olaf Kurtz
Anna Nowok
Henriette Schulz-Molon
Stefanie Erdrich
Klaus Roth
Annika Widmann
Elvira Lauscher

            Fotografien
  Lorenzo De Nobili, Tanja Porstmann, Projekt Streulicht

            Malerei
  Sverre Bjertnæs


     Gedankenbahn
            Die Freiheit - als eine schöne Kunst betrachtet (2)_ Falk Strehlow

            Das Tier Stadt_ Tanja Porstmann


     Sichtbarkeit
            Skulpturale Installationen Sendepause und Schlafstörung_ Veronika Veit
 
            Textcollage aus: Die Métro-Pole_ Eine Poetik des öffentlichen Verkehrs_ Claas Uwe Appold
 
            Zitate aus dem Passagen-Werk_ Der Flaneur _ Walter Benjamin
 
            Fotografien_ ONUK


     Begegnung
            Warten, dass der Tag vergeht und die Liebe anfängt_
            Menschen im Café_ Jutta Voigt
            Fotografien_ Henning Klose

            Der eigene Laden_ Berlin - Hufelandstraße
            Tanja Porstmann
            Fotografien_ Anna-Katharina Frins

            Wir müssen die Dinge erst denken können, bevor wir sie zu gestalten beginnen_
            Götz Werner und die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens
            Tanja Porstmann

            Text und Fotografie_ Projekt Streulicht

            Fotografien_ Gerald Adam Hahn


     Zeitschnitt
            Stadtluft macht frei - und reich_ Sabine Wirth
 
            Die Großstadt als ‚Korallenstock für das Kollektivwesen Mensch'
            Vor 50 Jahren starb der große Erzähler Alfred Döblin, der heute nur noch mit einem Werk
            - Berlin Alexanderplatz - bekannt ist_ Klaus Hammer
 
            Fotografien_ Projekt Streulicht, Carolin Lederer
 
            Der Flaneur_ Zitate aus dem Passagen-Werk von Walter Benjamin
            Fotografien_ Tanja Porstmann
 

Naturpackung

            Fotografie_ Michael Witte

Verführungstrunk

            Die Bratwurstpalme_ Stevan Paul
  Kulinarische Kolumne

            Kiezlied (für die Nachbarn)_ Jochen Voit
  Musikalische Kolumne

Mysterium

            Es war einmal und ist nicht mehr…_ Florian Euringer
  Astrologische Kolumne

Hinterstübchen

            Mensch werde urban_ Juliette Guttmann
 




Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist einer dieser Abende, wo man die weich-samtige Luft greifen kann. Der Himmel blassschöne Farben zeichnet. Die von einem zauberhaften Schleier durchwebte Stille sich atmen lässt. Wie könnte man meinen, unglücklich zu sein. Alles in diesem Augenblick ist schön. Ich gehe mit meinem Einkauf durch die Straßen meines Viertels, bis zu meinem Haus. Gehe die Stufen hoch, schließe die Tür auf, bereite zügig das Abendbrot, trage die Sachen auf den Balkon. Erhasche während des Essens die letzten lichten Himmelsschlieren über den Balkonblumen, bevor das blaue Dunkel sich langsam, unausweichlich breitet.
Die Stadt: da sind die Straßen, die Häuser, die Natur und die Technik. Der Mensch lässt dies alles miteinander funktionieren, auf eine von Zeit und Raum abhängige Weise. Diese, welche Wunder sie auch vollbringt, stellt ihre zeitlosen Fragen.
Die Antworten sind uns in den Schoß gelegt - nur kommen wir wirklich selten zum Sitzen.
Deshalb bitte ich Sie: nehmen Sie sich einen Kaffee oder einen Tee, setzen Sie sich und lassen Sie sich durch 96 Seiten treiben, so wie Sie es sonst in den Geschäften des Alltags tun. Stolpern Sie statt mit den Füßen mit Ihren Augen, Ihren Gedanken - versprechen Sie sich keine aufgeräumten Zimmer. Schaukeln Sie zur Entspannung in Ihrer geistigen Hängematte ein wenig hin und her, und wenn Sie müde sind, legen Sie jeglichen Verkehr lahm. Wenn Sie genug haben, sich gar erfrischt fühlen, vielleicht aber auch gereizt sind, stehen Sie wieder auf und fassen Sie Fuß. Bewegen Sie sich.
Stein auf Stein - die Stadt gehört Ihnen. Bauen Sie mit, Baustellen und Spielplätze gibt es überall. Die Kinder freuen sich bestimmt.
Das Rauschen wird zur Musik, stimmen Sie Ihr Lied an, und die Stadt erblüht.

Tanja Porstmann


 schnabelsoft